Montag, 23. August 2010

Träume



Träumen ist wie Lügen, wenn es sich aus falscher Hoffnung speist;
es hilft über den Augenblick, aber es wird zur Falle, wenn der Moment verflogen ist.
Träume implizieren eine Erwartung des "Kommenden", doch die Wirklichkeit bleibt immer nur ein blasses Abbild der Vorstellung.
Die Träume zerbrechen an der Realität!

Das "ich" sizt in seinem Gefängnis und träumt von Freiheit.
Doch es kann sie erst ereichen, wenn es alle Hoffnung auf selbige fahren läßt und fortan nur noch in seinem Traum lebt.
Die Illusion wird erst perfekt, wenn sie an keiner Erwartungshaltung gemessen wird, wenn sie an keiner Realität zerbrechen kann.
Die Realität zerbricht an den Träumen!

Text by R.Sturm/Pic by Madame Spinal-Tribes

Love



Durch alle Äonen hallt dein Name, in allen Dimensionen bist du gleichmäßig verteilt.
Und doch bist du mit nichts zu vergleichen, bist rein und unvermischt.
Zu allen Zeiten riefen dich die Menschen an, priesen dich um deine Schönheit.
Stolz und geborgen fühlen sie sich im Glanz deiner Pracht.
Auf deinen Schwingen suchen sie ihren Ursprung im Vollkommenen.
Du erhörst nur jene ganz die dir reinen Herzens gegenübertreten, die dich erhaben und frei von Absicht aufsuchen.
Denen willst du Mittel und Grund sein.
Für die anderen bist du eine romantische Versessenheit......dann eine kalte Verzweiflung.
Ein König ist dir nicht mehr als ein Sklave.
Ein Gott bist du nur für jene die dich nicht kennen.
Du hast keine Jünger, nur Erfüllte.
Auch hast du keine Feinde, nur Verräter und Opfer.
Deine Namen sind viel und facettenreich, sie sind das berauschte Gold der Morgenstunde und die ruhige Beschwingtheit der Abendröte.
Dein Name ist die rebellische Tugend noch im kleinsten Teil des Universums.
Alles kannst du neu schaffen und alles vernichten.
Wer sie spricht tut dies in Ekstase und ehrlicher Entrücktheit, das Schlangenfeuer in seinen Augen aber eine vollkommene Wärme in seinem Herzen

Text by: R.Sturm, Pic by Madam Spinal-Tribes

Sonntag, 22. August 2010

Und wir?



Und wir?

Epilog einer toten Liebe:

Dem Zweifel schlägt keine Stunde, ein getreulicher Genosse ist er mir.
Beharrlich nagt er an innigen Momenten bis sie eine Farce sind.
Eine leere Hülse, verkommen zum fiktionalen Bilde!
Wir trugen es auf unsere Brust, als Zeichen unserer Treue.
Nie aber in uns, nie bedingungslos und volkommen,
immer nur als Wappen, uns zugewandt.
Auf das die Zustände etwas seien das uns festigt.
Auf das die Bedingungen Standpunkte schaffen sollte;
Determinismus, die überschaubare Welt der Resignierten.

Und Liebe?
Wie sollte sie mir bekannt sein?
Statt als Fluß goldener Inspiration,
stellte sie sich mir nur allzuoft als Quell lüsterner Triebhaftigkeit dar.

Und das Ziel?
Ein reißender Strom aus Hass und Selbstverachtung und das Toben ihrer Wellen ein Schmähruf; wieder aller Warhaftigkeit.
Wie soll sie mir da ein Rettungsanker sein?
Ein schweres Eisen ist sie, in das Kettet man sich aus Selbstsucht um einer schalen Sicherheit willen, für ein schmutziges Behagen.

Und wir?
Unsere Sehnsucht banden wir dem Alltag auf die Streckbank, das der Schmerz sie betäuben möge.
Ein totes Herz, gehüllt in Samt und Purpur.
Wir begruben es und nannten es "unsere Liebe".
Was sonst sollte ihr entspringen, wenn nicht ein Quell lüsterner Triebhaftigkeit, der in Verzweiflung mündet.
Nichts bleibt zurück, jezt wo er versiegt ist.
Nichts außer Ödniss und verheertes Land.

"Ich aber will nicht aufhören zu träumen!"
Ist der einzige Satz, den der Zweifel mir schenkte, im kalten Schweiße vergangener Ausschweifungen.
Als Gift und Balsam gleichermaßen.

Ich tue dies und keiner soll mich halten.


Anmerkung des Verfassers: "Und wir" ist aus meinem Textzyklus "die Ruhe vor dem Sturm", bevor die Fragen losgehen; der Text ist nicht autobiographisch ;-).
Das Bild ist von Madame Spinal-Tribes

Mittwoch, 18. August 2010

Monolog zum Leben

....ich bin mir manchmal nicht sicher ob Leben an sich die Kunst ist.

Je glatter es läuft desto weniger Spuren hinterläst es,
je Kurvenreicher desto mehr Schrammen im Blech.

Aber Spuren hinterläßt dennoch alles.

Eine Burg ist den meisten ihr Leben, voll wehrhafter Verheißung machen sie sich ihren höchsten Zinnen gleich, das alles von ihnen abprallen möge.
So erstarren sie und nennen es ihr Leben.

Wenn das Leben heißt, so will ich draußen sein und durch die Wälder ziehen, als der Sturm in den Bäumen.
So will ich laut und stolz sein, das sie mich hören mögen, die starren in ihren Festungen.

Das Leben ist mir etwas das zur Hälfte bekannt und zur Hälfte im dunkeln liegt.
Wohl dem also der im Dunkel sucht um so zum ganzen zu finden, statt seine Burg im bekannten zu erichten aus Angst und Ignoranz.

Das gute nun, liegt im Dunkel, als gleißende Verheißung für jene die aufbrachen es zu suchen.

Inspiriert durch einen Blog von Frankdebank_171

Der Weg nach Eldorado

Der Weg nach Eldorado ist ein Text von "Diet0r D0st" aus dem Jahr 2004, den er mir freundlicherweise für den Sturmblog zur Verfügung gestellt hatte.


Der Weg nach Eldorado

Er bewegte sich mit federnden Schritten neben mir die Straße herunter.
Das war so eine Marotte von ihm. Ich hatte ihn noch nie normal gehen sehen,
egal wie sein Gemütszustand sein mochte: er ging immer so.
Ich vermutete, das er damit versuchte besonders leger zu erscheinen.
Er war etwas kleiner als ich und benötigte deshalb mehr Schritte für die gleiche Strecke.
Ich persönlich konnte ihn noch nie besonders gut leiden.
In meinen Augen war er auf eine penetrante Art äußerst süffisant.
Aber darüber konnte ich in diesem speziellen Augenblick hinwegsehen, den für mich war das Ziel das ich mit ihm teilte das letzte dieser Art in meinem Leben.
Danach würde endgültig Schluss sein damit.

Der Regen wurde dichter, als wir an der nächsten Straßenkreuzung ankamen.
Mit einer raschen Handbewegung verwies er, ohne ein Wort zu verlieren, auf ein großes Haus das sich in einer Straße befand, die von rechts kommend in der Kreuzung mündete.
Es war ein Haus, das für mich in seinem Erscheinungsbild ein Charakteristikum der Stadt darstellte, in der es stand.
Es symbolisierte mit seiner pompös verzierten Fassade, die Affektiertheit und Dekadenz einer Stadt, dessen Einwohner größtenteils durch diese beiden Eigenschaften bekannt geworden waren.
Diese abstoßende Atmosphäre war schon spürbar als ich den ersten Fuß aus dem Zug auf den Bahnsteig gesetzt hatte.
Eine ganze Woche musste ich mich in der Lobby meines „fünf Sterne“ Hotels herumdrücken, bevor er mit mir in Kontakt trat, und weiß Gott, ich hatte genug vom mondänen Lebensstil und dem snobistischen Gehabe der Gäste.
Aber als noch abstoßender empfand ich dieses devote Verhalten der Bediensteten, denen es aber nie vollkommen gelang ihre perfiden Hintergedanken
vollends zu verbergen.
Aus diesem Grund war ich einigermaßen erleichtert als er vor mir stand, obwohl ich ihn, wie schon erwähnt nie richtig leiden konnte, und unsere letzte Zusammenkunft in mir unangenehme Erinnerungen weckte.
Das Treppenhaus roch muffig, und ließ darauf deuten, das die überdimensionalen Flügelfenster nur selten zum lüften genutzt wurden.
Aus der Wohnung im Souterrain konnte man ein hitziges Gespräch zwischen einem Mann und einer Frau war nehmen.
Das Appartement im Ersten Stock wurde offensichtlich nur als Büro genutzt.
Ich wartete im Vorraum, und konnte durch die halb geöffnete Tür sehen, wie er mit einem hageren Mann mittleren Alters redete, welcher am Fenster stand und auf den Trottoir herunterschaute.
Sie sprachen leise genug damit ich von der Unterhaltung nichts mitbekam.
Die Körpergestik der Person am Fenster erweckte erstmals Skepsis in mir.
Das hatte ich schon mal gesehen.
Krampfhaft versuchte ich mich zu erinnern, woher Ich diese markante Brille mit dem extravaganten Gestell kannte, aber es fiel mir nicht ein.
Wir verließen das Gebäude wieder ohne den hageren Mann.
Mein Begleiter warf mir den Zündschlüssel eines schwarzen Volvos zu, der vor dem Baldachin des Nachbarhauses parkte.
„Und die Tasche?“ fragte ich verwundert.
Er zeigte mit einem Lächeln, das jeglichen Charme missen ließ, auf den Kofferraum.
Während der Fahrt aus der Stadt dachte ich immer noch über das bebrillte Gesicht nach, das mir bedrohlich durch den Kopf geisterte.
Auf einem Fabrikgelände am Rande der Stadt brachte ich den Wagen zum stehen. Mit der Tasche in der Hand gingen wir auf eine Produktionshalle zu, die für unser Vorhaben geradezu prädestiniert schien.

Da fiel es mir wieder ein: Ich kannte den „bebrillten“ von einem Auftrag in Algerien vor etlichen Jahren.
Er wurde mir damals vorgestellt als derjenige der innerhalb der Organisation
für die „Personal Angelegenheiten“ zuständig war.
Mit dieser Erkenntnis betrat ich als erster die Halle, drehte mich zu meinem Begleiter um, und sah in seinem Grinsen wie seine gesamte angestaute Arroganz mir gegenüber zum Ausdruck kam.
In diesen Moment registriert ich das Profil einer Person rechts hinter mir...


Diet0r D0st (2004)

Samstag, 14. August 2010

Außergewöhnlichkeit

Das Außergewöhnliche ist eine Vorstellung,
bestimmt durch Mode, genährt durch die Masse.
Außergewöhnlichkeit ist ein zeitgeistabhängiger Begriff!
Außergewöhnlichkeit ist die Steigerung der absoluten Norm!
Es handelt sich um eine Facette des "gewöhnlichen",das "Alzugewöhnliche"
Große Schönheit wird oft als Außergewöhnlich angesehen.
In Wirklichkeit handelt es sichmeist nur um die Potenz stereotyper Vorstellungen, die Manifestation der maximalen Norm.

Die Koryphäe des schönen ist das "Schönste",das "Außergewöhnlich Schöne".
Es ist der Maßstab menschlicher Vorstellung von Schönheit,
die größtmögliche Annäherung an die Idee des schönen.
Eine Idee die den Menschen ewig erscheint aber beständigem Wandel
in Ausprägung und Wirkung unterworfen ist, abhängig von Definition und Bedingung.
Wirklich "Außergewöhnliches" in einem "übermenschlichen" Maßstab
ist oft eher "andersartig" nach menschlicher Definition.
"Andersartig" aber ist dem Mensch nicht das schöne!
Der Norm ist die Andersartigkeit ein Gräul.
Wer "Andersartig" aussieht gilt der Masse wenigstens als "häßlich",
meist aber als "merkwürdig", einer von dem man sich fernhalten sollte.
Wer "Andersartig" denkt bleibt von der Masse unverstanden, einer von dem man sich distanzieren sollte.

Und doch:
Die Welt bleibt anderst, die Zeit auch.
Lediglich Positionen und Bedingtheit der Perspektive eines
Beobachters erschaffen eine anderen Eindruck.
Nur Wille und Vorstellung schaffen eine Norm und ihre
Steigerung das "Außergewöhnliche".
All dies ist Vergänglich im Strudel vonm Zeit und Raum.
Die Norm ist ein Phänomen, sie ändert sich im laufenden Fluß.
Will man sich ihr fernhalten, kann man morgen schon von ihr bedrängt werden.
Will man sich ihr annähern entzieht sie sich.
Besser ist..s also sich selbst die eigene Norm zu sein.

Sinne

Sinne sind gleich in ihrem Wesen,
es existieren keine Differenzen.
Dennoch unterscheiden sie sich in Ausdruck und Wirkung.

Jedes Ding macht seinen Sinn,
aber nicht jeder Sinn macht sein Ding.

Es gibt Sinne die sind voll des Ausdrucks aber frei von Wirkung.
Die wirkungslosen Sinne sind flüchtig.
Wer sich ihnen ergibt, dessen Leben wird sinnlos werden.

Wer die Sinnlosigkeit nicht erkennt, wird Ausdruck für Wirkung halten
und nur ihm hinterherlaufen.

Wer ein solches Leben liebt, wird in ihm untergehen.

Donnerstag, 12. August 2010

Die Entgrenzung der Dinge

Es steckt eine tiefere Bedeutung in allen Dingen,
wer sie erfasst dem wird alles eins sein!
Wer mit allem eins ist der wird den anderen nichts sein!
Die Entgrenzung der Dinge ist der Keim allen Lebens.
Wahrnehmung kommt durch Begrenzung & Fragmentierung zustande.
Ein Mensch ist Begrenzt in Geist & Materie.
Die Materie ist ein Schiff, das fährt von Anbeginn zu Anbeginn.
Ein Gott der sein Fahrwasser kennt, ein Mensch der es zu kennen glaubt.

Warheit

Wahrheit ist ein Teller voll Suppe, mit der kann sich jeder Vollstopfen!
Und doch füllt sie nur aus und macht dick, aber nicht satt!
Was bleibt ist Hunger und eine große Übelkeit!

Legionen falscher Propheten betreiben Völlerei und kotzen die Menschheit mit ihrer üblen Gülle voll!
Generation um Generation folgt einem anderen, hält sein Erbrochenes für das Maß aller Dinge!

Über Äonen wird Gift als Medizin und Galle für göttlich erklärt!
Wahrheit ist Begrenzung, gebunden an Standpunkt und Bedingung!
Darum haltet euch nicht an die fettgefressenen und vollgestopften!
Ihr Gott ist eine große Übelkeit, ihre Weisheit ist kalte Kotze!
Was bleibt ist ein schaler Nachgeschmack und ein großer Ekel!

Mittwoch, 11. August 2010

Von einem der auszog um sich wiederzufinden.

Nachdenklich ging der junge Mann die Strasse hinunter,alles was zu erledigen war hatte er getan.
Sein Mietvertrag würde noch bis zum Ende des Monats laufen, einige wenige Tage, danach sollte ihn die Wohngesellschaft aus ihren Akten streichen.
Er hatte eine Adresse angegeben, mußte er ja, aber die war falsch.
Was hätte er auch schreiben sollen?
Vielleicht "in die Fremde" oder "unbekannt verzogen"?
Aber im Grund genommen war es ihm egal, seine Kaution sollten sie behalten, er brauchte sie sowieso nicht mehr.
Gas und Strom waren abgestellt, der letzte Brief war verschickt.
Nun erwartete ihn das Neue und Unbekannte, als er die Stadt verließ hielt er noch auf einem Hügel.
In der Vergangenheit hatte er diesen Hügel oft besucht, es war hier Nachts malerisch und er konnte gut seinen Gedanken nachhängen.
Die Lichter der Stadt waren noch gut zu sehen, der junge Mann wendete sich ihnen zu, er würde Heute zum letzten Mal hier sein, das wusste er seitdem seine Entscheidung gefallen war und dieser Moment sollte ein besonderer werden.
Er holte einige Male tief Luft, er hatte sich etliche Male überlegt, was er sagen sollte, er wusste jedes Wort auswendig.
Er sagte in Richtung der Stadt:

Was mich band war das Behagen der Norm: ein warmer Herd, ein voller Bauch!
Dennoch ward mir das Behagen Ekel und die Norm Entfremdung von allem was ich bin.
Verloren habe ich mich im Rausch der Masse, ausgespien vom Zeitgeist ins Subjektive.
Der Zeitgeist ist kollektive Willkür, die Masse sein williger Diktator.
Die Menschen sind mir ein Quell des Leides, gebannt sollt ihr sein!
Dies ist die Stunde der letzten Entscheidung und meine Ausstoßung aus der Welt des Menschlichen.
Den Schmerz will ich nun von mir geben, ein alzumenschlicher Gefährte bist du mir gewesen in meiner Zeit.
Eine Gewohnheit bist du gewesen, so vertraut, dass ich dich als notwendig erachtete.
Ein Effekt der Fremdbestimmtheit warst du mir, dein Dasein war das Grundübel von allem:
Ein Meister der in dir besteht, doch ein Narr der dich erduldet!
Du bestimmst Leben voller qualvoller Abhängigkeit, meines soll aber eines sein, dass vom Dasein selbst gerechtfertigt wird.
Eine Geissel magst du sein für jene die bleiben, ich aber bin es der geht und dich zurücklässt neben den letzten Zeugen meiner weltlichen Existenz!
Gelebte Einsamkeit, eine Festung warst du mir in den Jahren der Abgrenzung, eine Trutzburg in Wirren und Differenzen und dennoch ein Gefängnis.
Nun zieht es mich hinaus in die Ferne, in der du mir Heim und Geliebte sein sollst.
Verhasst und notwendig erschienst du mir in den Fesseln meiner Begrenzung, an einem Platz der kein Leben barg.
Nun, da ich frei bin, sehne ich dich herbei, als selbstgewählte Gefährtin.
Als Wanderer bereise ich die Welt, als Segler erkunde ich die Ozeane.
Die Horizonte sind etwas, dass ich überwinden werde, gleich ich mich selbst überwunden habe.
Mein Weg nach außen soll einer nach innen werden, wie dort oben so hier unten!
In der Weite will ich finden, was die Nähe mir entzogen hatte.
In der Entgrenzung soll gefestigt werden, was die Gesellschaft der Menschen verflüssigte!
Stets will ich bei Nacht gehen, die Sterne sollen meine Zeugen sein, auf das mir in der Dunkelheit ein Licht aufgehe!

Er wendete sich ab und wartete nicht.

Eine Träne blieb!

Irgendetwas bleibt immer!!

Der geheime Gott des Rudels

Die Materie impliziert einen geheimen Faktor der alle anderen überragt.
Dieser Faktor ist ein stiller Gott des Rudelmenschen und seine Priester & Propheten sind endlos in ihrer Zahl.
Mit ihm sind die Bekannten, die Masse, die Lebemenschen, Materialisten.
Progression ist ihnen fremd, sie sind rückwärtsgewandt, aber halten sich für das Salz der Erde, die Bewahrer von Zeit und Raum und die Wächter der alten Ordnung. Über all dem steht der Rudelgott und seine Priester sprechen in seinem Namen:

"Sei erkannt Sklave, verliere dich im Sturm der Materie, in der Tyrannei des Belanglosen, den Schöpfungen des Beliebigen, dem Diktat des ewig Gleichen. Diene freudig der Welt der Entrückten und senke deinen Blick der Erde entgegen aus deren Asche du in seinem Willen hervorgegangen bist und die du in seinem Wort bevölkerst.
Das Ziel des Entrückens liegt im Bekannten, ein glänzendes Schloss des Kollektivs, eine Kathedrale des Konkreten, beherrscht einzig von den Königen der Erde und ihrem Gefolge.
Ihre Verachtung sei ein Trost für dich der du nicht so erkannt bist, sei dein Stolz!
Ein Ding das dir deinen Platz zuweist im Strom des Vergänglichen!
Deine Arbeit diene ausschließlich ihrem Willen, dein Schweiß soll dir Lohn genug sein!
So schöpft sich die Erde neu im Schmerz deiner Existenz!
So gründen sich Reiche auf deiner Asche.
Aber immer ihm zugewandt!!
In ehrlicher Entrückung sollst du mit falscher Hoffnung und schwarzer Leere erfüllt sein und in Elend und Armut leben, die du für reiche Pracht und Überfluss halten sollst!!
Ein Soldat sollst du sein, ihm zugewandt!
In Freude sollen sich ihm ganze Generationen opfern!
Der Kampf soll dir ein Mittel sein deinen namenlosen Durst zu stillen. Der Schmerz soll dir Grund genug sein!
Das Leben ist ein Abgrund, in ihm sollst du untergehen, um deinen Platz auf der Klippe dem Nächsten freizumachen.
So reinigen sich die Völker!
Aber immer ihm zugewand, immer in seinem Namen!
Seinen Platz erreichen auch die Könige nicht!
Sie sind die niedere Gier seines Willens, die sichtbare Speerspitze seiner geheimen Herrschaft!
Erfülle dich nie im Wunsch nach einem Platz, der des Adels ist, wenn du nicht sein geheimes Feuer in deinen Augen trägst, die Schlange dein Herz nicht entrückt und in Extase versezt hat!
Dann aber sei hart und rücksichtslos, trampel die Niederen zu Boden, zum Teufel mit ihnen, sie leben nicht für dich.
Sei ruchloser als jeder vor dir!
Dein Maß sei die Wollust im Siegesschrei irdischer Heere.
Übe dich im freudigen Vergehen, aber immer ihm zugewandt!
So wirst du einer der oportunistischsten unter den Sklaven werden, aber in Gold und Purpur gekleidet und Wölfe zu deinen Füßen.
Als König der Könige, als Prinzgemahl der Macht magst du in die Geschichte eingehen.
Als Meister des Gewürms und Herscher des bekannten Universums.
Als Warhaftester unter den Diener sollst du an einer Verachtung teilhaben die größer ist als dein grenzenloses Begehren!
In Erzückung soll sie dich versetzen und den Glanz deiner Augen ins Unermeßliche steigern!
Freude soll sie dir schenken und ein kaltes Behagen das über allem Irdischen ist!
Sklave, deine Sache ist eine grausamme, doch wer ihr folgt ist häßlicher!
Ein Hohepriester des Schmutzes, ein Gefolgsmann, ihm zugewandt!"

Russland und die Waldbrände

Es gibt im algemeinen immer wieder Momente in denen man einfach nicht anders kann als anzunehmen, das entweder du, oder aber der ganze Rest der Welt völlig bescheuert, durchgedreht oder grenzdebiel ist.
Oder natürlich alles zusammen.

Im Grunde findet man für solche Momente immer wieder schöne Anlässe auf Verwaltungen oder Behörden.
Glücklicherweise ist unser eigenens System, in Deutschland, zumeist skuriel aber nicht über die Maßen.
Zumindest noch nicht so, das man von sensationeller Dämlichkeit sprechen könnte!

Sensationelle Dämlichkeit ( im stürmischen Wortschatz fortan als SD 1-3 Klasse bezeichnet)
ist durchaus etwas was man z.B: den russischen Behörden bei der Bekämpfung von Waldbränden unterstellen könnte.

Da tun sich ganz praktisch Abgründe, für jeden normaldenkenden auf, die so unüberwindbar sind das ich mich immer wieder fragen muss:
"Warum machen sich die Russischen Behörden was vor"?
"Warum zünden sie nicht gleich ganz Russland an, gießen eventuell noch ein wenig Öl ins Feuer und brüsten sich dann, das sie ein wiederaufflammen der Brände für 2011 verhindert hätten und Russland dafür jezt auf den weltweit größten Vorkommen an Holzkohle sitzt (God save Müterchen Russland und seine hochinteligente Spitze).

Zumindest solche Gedanken kommen einem schon schnell wenn man so hört wie die Armee die Brände bekämpfen soll, da gibt es Armeetrupps die verfügen über Klappspaten und Äxte um Flächenbrände von mehr als 100 quatradkilometern zu stoppen.
Einheiten die Munitionasdepots bewachen, haben Anweisung einfach zu renne was sie können wenn das Feuer näher als 5 km kommt.
Das nenne ich doch mal einen geordneten Kriesenplan!

Wenn ähnliche Anweisungen auch für die Trupps gelten die auf die Atomanlagen aufpassen, finde ich es lediglich beruhigend das die gefärdete Anlage bei Majak offensichtlich von der teschchischen Feuerwehr verteidigt wurde.
Vermutlich hatten die Russen den Tschechen ihre Ausrüstung irgendwann mal verkauft, irgendwie muste ihnen das ja mal zugute kommen?

Ganz selbstironisch meinte der Präsident Russlands vor kurzem noch; "Ja ich weiß, wir sind schon alle Prachtkerle und tüchtig noch dazu!"
Was er damit gemeint hatte, ist jedem klar der die dortigen Verhältnisse kennt.
Verhältnisse, in denen jeder Provinzstatthalter eigentlich nur geschönte oder erfundene Berichte nach Moskau schickt.

Der Effekt des ganzen ist ziemlich klar:
Da melden Komandeure von Marinestützpunkten "null Problemo" nach Moskau und lassen ihren ganzen Stützpunkt lieber abbrennen, als auch nur einmal nach Hilfe zu rufen oder Brandbekämpfungsmaßnahmen einzuleiten (würde ihren Bericht auch irgendwie unglaubwürdig machen)

Ich kann mir da schon lebhaft die lezte Meldung nach Moskau vorstellen:
"njet....immer noch keine Probleme und das zweite gute ist das unser geliebter Haushalt nunmehr nicht länger von den schwindeleregenden Ausgaben für diesen Stützpunkt belastet wird."

In diese Muster past auch gut die Antwort der Russen auf das Angebot der Deutschen ihnen Gasmasken zu schenken.
Antwort: "Gasmasken? Brauchen wir nicht, alles super!"

Da brennen also in Russland Torfanlagen in drei metern Tiefe, weil die russische Regierung es versäumte sie zu bewässern;
Zu teuer, eine halbe Miliarde Dollar etwa.
Als folge dieses Brandes, steht die Hauptstadt voller Qualm, man sieht etwa 10 Meter weit und inhaliert in nur drei Stunden genug Kohlenmonoxid das es für 60 Zigaretten gereicht hätte.....aber die Russen brauchen keine Gasmasken.

Na gut dann vieleicht Zigaretten?
Oder eventuell übergroße Schuhe?

Berücksichtigt man die Ausrüstung der Armee wären übergroße Schuhe nämlich eine gute Ergänzung!
Damitt könnten sie die Flächenbrände dann einfach austreten!

"Nein? auch nicht?"

Ja richtig, die Regierung löscht die unterirdischen Feuer in 5 Tagen.... hatte Wladimir zumindest versprochen!
Wer das nicht glauben mag, kann sich auf der Seite der russischen Regierung immerhin die Beweise ansehen.
Nicht ganz die versprochene und zuhöchst sinnvolle, lückenlose livestreamüberwachung mit Webcams vor Ort (ich habs genau gesehen, erst sengte das Feuer die Bäume ein wenig an und dann verbrannte es alles einfach zu Asche) aber immerhin nette Fotos vom Hern Putin vor Ort, na das ist doch mal was.

Bleibt die Frage, warum alles in der Komunikation der Länder in Diplomatensprache verpackt werden muss, warum ruft nicht mal einer der Deutschen oder aus der EU einfach in Russland an und sagt etwas wie:
"Na ihr seid aber auch wirklich alles Prachtkerle in eurer Regierung und tüchtig noch dazu!
Also an welche Adresse gehen jezt die übergroßen Schuhe für die lächerlichen Feuerchen?"

Strümische Grüße nach Russland, ihr werdet sie brauchen können, vor allem mit Regen.
Für mich ein SD 1 Klasse das Managment der russischen Regierung!

Dienstag, 10. August 2010

Morgenstern

Hohes Ziel, auf Sand gebaut, als des falschen Wunsches Braut.
Geisteslust im Fleisch entweiht, wilder Hass im Trauerkleid.
Stetes Spiel als Menschenkind, Herz entflammt, vor Sehnsucht blind.

Tiefer Fall dem Himmel fern, wunderschöner Morgenstern.
Radikale neue Sicht, zündest du das Weltenlicht.
Vor Verlangen heiß entflammt, windet sich das feste Land.
Weltentrückt, den Göttern gleich, baust du dir ein goldnes Reich.

Bist Versuchung, schöner Schein, willst alein und einzig sein.
Blicke schweifen bald ins weite, kennst du deine Dunkle Seite?
Des Verlangens dumpfe Qual, Schmerzen wie am Marterpfahl?

Endlich ist nun jeder Wert, weggefegt mit scharfem Schwert.
Bringst Gewalt, verpackt als Segen. Chaos Tod, der Liebe wegen.

(Das Gedicht "Morgenstern" wurde zusammen mit anderen Texten unter dem Projekt "ein Gedicht für Castrop Rauxel veröffentlicht, link dazu hier)

Aphorismen und Reflektionen 1

Die Bruderschaft

„Kompromiss" ist der Kausaleffekt des Wortes „Weil".
Der Kompromiss ist das höhere Prinziep der Sklaverei.....

Es ist Standhafter zu Grunde zu gehen als nach dem Grund zu suchen, ....
wer denn Grund sucht, sucht den Kompromiss.
Wer sich mit „weil" verbündet, verfeindet sich mit dem freien Willen. ....

Da ist ein Bruderschaft von „weil", sie sind die vielen und Bekannten,
die Beliebten und die angebeteten-....
sie hassen nicht, sie lieben nicht, sie zählen nicht!!
Sie sind Farbe und Luft im Weltgefüge.

Der Beweggrund von Zeit und Raum, die Feder die Geschichte schreibt sind die verborgenen und die wenigen.

Die Brüder von „weil" sehen die wenigen, aber sie kennen sie nicht, die wenigen sind zugleich die unbekanten.
Die Bruderschaft sieht in sich selbst den Grund der Geschichte, gleich einem Baum der denkt, der Regen würde fallen um ihn zu ernähren.
Der eigentliche Grund aber ist das geheime Feuer in den Herzen und Augen der Unbekannten und verborgenen, sie tragen das Licht in die Welt.

Die Bruderschaft ist der verborgene Spiegel in einem unbekannten Wort, dunkel und gleißend.

Montag, 9. August 2010

Sternzeit null!

Richard Sturm auf Blogspot?

Ja, keine Premiere denn ich schreibe ja schon für den "Crosstown-Beatz" Blog, zusammen mit DJ-Dast.
Nun der Richard Sturm Blog soll jetzt quasi alle Themen behandeln die nicht in den Crosstown Blog passen, also Philosophie, Gedanken, alltäglichem und exzentrischem aus dem Kopf von R.Sturm.

Myspacegoodbye:
Bis vor kurzem war Myspace meine bevorzugte Plattform für diese Dinge, dem ist aus dieversen Gründen mittlerweile nicht mehr so.

Nun also eine fortführung mit neuen und alten Texten.