Mittwoch, 10. August 2011

Saturnzyklus 01/die Deflation der Zeit



Die Deflation der Zeit

Zeit, was mag das sein? Momente um Momente, komprimiert zu subjektiven Skalen, rennt sie erbarmunslos dahin;
Jahre um Jahre, nur einen Atemzug, ein Nichts aus Verklärung und Verdrängung,
komprimiert im Perspektivischem Zerrfilter.

So wurde Zeit ihm ein Vorhang der Erbarmungslosigkeit, zu schwer ihn abzustreifen, ignorierte er, schuf Schlösser für den Moment, um fortan nur für sie zu leben.
Wie Sand sah er die Momente zerinnen, die Mahnmale des Bestandlosem und jeder dieser Bestandlosigkeiten zog ihn zu Boden, den an alle hängte er sein Herz.

So gingen die Jahre und beugten ihn, ein linearer Fluss aus Härte und Demut und ihr Lohn war die Angst.
Erarbeitetes, angehäuft in gedehnten Momenten, speisen sie Erinmnerungen.
Hinweggerafft in der Willkühr des Weltenlaufes, so straft die Zeit die Erinnerung Lüge.

Zeit wie soll man sie halten können, dachte er sich.
Wenn man ihrem Chaos doch keine Ordnung abgewinnen kann, die nicht zugleich im Strudel vergeht.
Wenn alles geschaffenen Bestandlos ist, so bin ich es auch.

So will ich den lernen die Momente für sich zu nehmen wie sie kommen und jedem meine Zeit doch keinem mein Herz schenken.
So will ich das Bestandlose mit dem vergänglichen huldigen und doch bei mir stehen im Strudel.

Dienstag, 9. August 2011

Der Alte vom Berg 1 Teil

Eremitische Schriften

Und in seiner kleinen Hütte auf dem Berg in der Anderswelt, saß ein Alter vorm Feuer und dachte:

Nichts verbindet mich mit den Menschen!
Den was sie sind, das trennt mich von ihnen.
Durch die Bande der Zeit,
die fortlief, gebeugt durch ihr Manifest.
Doch wirke ich in ihrem Handeln ganz,
in den vergessenen Ländern ihres Denkens.
Im hohen Turm des Verleugnens,
da sitzen sie und denken "Nein".

Doch als Meister komme ich zu ihnen,
im Nebel eines Rausches.
Da nennen sie mich einen König,
den sie wiederfanden.
Doch am Morgen danach,
da bin ich ihnen der Schatten ihrer verlorenen Wünsche.
Die vergessen stehen,
in der Tiefe der Wälder, unentdeckt.

So sah ich Volk um Volk, das aufbegehrt und erlahmt
und schließlich erlöscht.
Im ewigen Bande, das aus Zeit gewoben,
vergeht in "bald" und "einst".
Doch keines kennt meinen Namen,
den ich bin einer den keiner hört aber jeder kennt.
Unaussprechlich für die seienden.
Die Achse der Welten,
bricht sich im Schein meiner Tatlosigkeit.

Werdegang und Standpunkt,
all das bleibt die Scheinwelt des einzelnen.
In den Fäden seiner Ratlosigkeit,
hört er mich nicht und heißt es; "seine Freiheit".
Bis sich seine Sehnsucht Bahn bricht
und ihn treibt mit langem Messer.
In den Untiefen seines Begehrens,
wächst er dann über sich hinaus.

So windet er sich und ruft nach Feuer.
So findet er mich im Bannkreis eines Augenblickes.
So liebt er mich und die Vergänglichkeit eines Anlitzes.
Das ihn weiterwirft in die Zukunft.
In die Warheit seiner Nachkommenschaft
und den Schatten ihres Verborgenen.
Der im Rausch gefunden,
aber nur von Eingeweihten ertragen werden kann.