Freitag, 4. November 2011

Die Insignien der Rebellion 5

Feuer, der Weg des flammenden Herzens



Feuer waren wir, Feuer werden wir sein.
Als Funken zog jeder für sich,
über den Himmel alles Seins und kannte seine Bestimmung nicht.
Ich aber sage: kennt eure Bestimmung und ihr seht,
was immer sein soll und immer gewesen ist.
Diese Bestimmung ist Feuer.

Wir ahnten dies und fanden uns.
Wir entbrannten vor Verlangen,
nach werdendem, nach kommendem.
Im inneren Kreise unserer Gemeinschaft,
den goldenen Inseln unserer Glückseligkeit.
Wir berauschten uns, das Morgen zu erblicken
und fanden in unseren Kreisen eine Ahnung.

Doch Vergänglichkeit prägt alles Handeln
und so mussten auch wir den Glutring unserer Herzen verlassen
um über uns hinaus zu gehen.
So wollten wir den unser innerstes nach außen stülpen
und unseren baldigen Brüdern und Gefolgsleuten zurufen:

"Sehet, die Töchter des Firmamentes, wie anmutig sie sich bücken,
zu kosten unsere geheime Glut.
Wie prächtig sie entzücken und alle Welt in Flammen setzen."

Denn entgrenzt wollen wir sein
und maßlos in unserem Streben, nach Macht und Stärke.

So ist unser Handeln nicht mehr als Einsicht.
In uns ruht die Welt und in uns brennt das Feuer.
Jedoch nicht wegen, sondern durch uns.
So wirkt zweites auf ersteres.
Sind wir doch stets ein Spiegel der Sonne,
die uns tränkt in ihrer Selbstlosigkeit,
die uns wärmt in ihrem Lichte.

Wege zeigt unsere Rebellion des flammenden Herzens
und Schätze für die Hungrigsten unter uns.
Stärke sollt ihr suchen, Stark sollt ihr sein.
Ich aber frage, wer will den einst mächtig sein
und doch keine Sorge für seinen Brüder tragen?

Wie die Mutter zum Kinde,
so soll der Starke zum Schwachen stehen.
Das er ihn umhüllt mit seinem Schutze.
Das er nicht fragt nach dem Lohn und nicht nach dem Brot.
Den wie der Mutter, ist dem Starken das Geben Lohn genug
und wie dem Kinde, ist dem Schwachen,
das Bestehen im Leben, die Fortentwicklung im Schutze,
sein stiller Pfad des Dankes.

Den was ist Stärke wen sie nach dem Ziel fragt
und was ist der Starke,
wenn er nicht zugleich auch selbstlos geben kann von seinen Gütern?
Zugleich, was ist der Schwache,
wenn er das ihm geschenkte nicht nutzt,
wissentlich, sondern unnütz vertut und unersättlich ist?
Eine Abart und ein Grauen, ein Hohn wieder jeder Natur.

Zu Stein würde ihre Herzen
und erstarren in den kalten Ebenen ohne Wiederkehr.
Doch verbunden sollen sie sein zu einer Einheit.
Der eine durch seine schenkende,
der andere durch seine werdende Natur.
So das beide zu höherem streben, ein jeder nach seiner Bestimmung.

Und wahrlich meine Brüder, es gibt kein Band das sie eint,
außer der Liebe, welche das Feuer ist.

Wahrlich, die Träger der Gluten sind wir,
doch unsere Feinde sind von gleicher Natur.
Um ihretwillen wollen wir sie achten und um ihrer Feindschaft willen.
Denn wo wären wir,
wenn nicht Unterdrückung uns zum Aufbegehren bewogen hätte.
Was wären wir,
wen nicht aus Zwang geborener Wiederwille uns den Weg geebnet hätte.

In der Rebellion steht uns der Feind so nahe wie der Bruder.
Der eine aus Hass, der andere aus Liebe, was beides für sich steht
und doch von gleichem ist.
Dieses Gleiche ist Feuer.
So gebiert die Unvereinbarkeit zweier Extreme Zukunft, in unserer Raserei.

So höret, Brüder, treibende Kraft
und Gegner, haltende Kraft.
Von einem sind wir, zu einem werden wir und dies ist Feuer.
Unser Wiederstreit schürt es um so mehr.
So ist in diesen Stunden keine Seite die falsche,
wenn das Herz sieht und auf baldiges hofft.

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