Freitag, 1. September 2017

God:doG

Oft nur, sind die Götter der Menschen, die höchsten Wesen,
die ihr Verstand zu erreichen, in der Lage ist.
Das höchste Wesen, im Tal der Ahnungslosen aber, ist kein Gott.

Keinen Gott hat der am Boden verhaftete,
außer einen der sich zu ihm in den Staube legte.
Außer einen, der gleich ihnen, zu Grunde ging,
in den Niederungen ihrer Existenz.

So ist der hohe Gott der Menschen,
oft nur der kalte Mantel ihres Schweigens.
Ist meist nur das Labsal ihrer Todesangst.
Eine Bosheit in heiliger Tracht.

So sind seine Kathedralen,
nur Denkmäler seiner Abwesenheit,
nur steingewordene Dogmen wieder der Vernunft,
nur Fertighäuser für arme Seelen.

Von der Natur kleiner Geister 2

für Anette

Sarkasmus ist den Klein geistigen nur teuer,
solange er gegen andere gerichtet wird.
In Selbstsucht gefesselt, da liegt er
und ist nur seiner Grenzen froh.

Doch wissend um das unerreichbare,
ja wissend um den Schmerz des Namenlosen.
So trifft ihn das Wort, nicht als Tau schöner Blüten,
wie den Freien, sondern als Pfeil.

Worte aus der Fremde,
als Splitter streifen sie den finstren Horizont.
Doch als Klingen sammelt sie der Einsame
um sie nach sich selbst zu richten.

Ja mit Schleudern wirft er sie nach seinen Lügenburgen
und wundert sich seiner Betroffenheit.
So kleidet er sich in Empörung, jenem Hemd,
das selbst noch den erbärmlichen Charaktern passt.